Cookies helfen uns bei der Bereitstellung unserer Dienste. Durch die Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Detaillierte Informationen zur Verwendung von Cookies finden Sie in unser Datenschutzerklärung.
Öffentliches WLAN: In 3 Schritten sicher in fremden Netzwerken bewegen

Öffentliches WLAN: In 3 Schritten sicher in fremden Netzwerken bewegen
Wir leben in einer vernetzten Welt. Kostenfreies WLAN im Hotel ist vielen Geschäftsreisenden oft wichtiger als Frühstück, wie Umfragen zeigen. Doch nicht jedes Netzwerk ist auch automatisch sicher. Bei öffentlichem WLAN ist es häufig keine große Sache, Verbindungen auszuspionieren und von außen auf sensible Daten zuzugreifen. Zwar ließe sich bei Hotspots prinzipiell problemlos ein zuverlässiger Schutz vor Hacker-Angriffen einbauen. Gerade wenn es sich um freies WLAN handelt, sparen sich manche Betreiber diesen Schritt aber gern aus Kostengründen. Welche Zugänge geschützt sind und welche nicht, ist für Außenstehende schwer nachvollziehbar. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich in drei Schritten sicher in fremden Netzwerken bewegen und das Risiko von Cyber-Attacken minimieren.
Schritt 1: Grundeinstellungen und Updates für den Basisschutz
Stimmt der Basisschutz nicht, sollten Sie mit Smartphone, Tablet oder Notebook gar nicht erst online gehen. Stellen Sie daher sicher, dass Ihr Gerät immer mit den wichtigsten Updates versorgt wird – das gilt auch für installierte Apps. Durch regelmäßige Updates werden bekannte Sicherheitslücken geschlossen, was Sie vor Angreifern schützt. Auf dem Notebook mit Betriebssystem Windows ist es zudem empfehlenswert, in den Firewall-Einstellungen alle Ausnahmen (also Webseiten/Verbindungen, denen Sie normalerweise vertrauen), für das Hotspot-WLAN zu deaktivieren. Ein Virenscanner auf dem Notebook bietet zusätzlichen Schutz. Je nach Betriebssystem gibt es für Smartphones und Tablets kostenlose Security Suites wie beispielsweise avast Mobile Security. Die durchsuchen das Gerät nicht nur nach schädlicher Software: Sollte es gestohlen werden, können Sie es über die App orten und gegebenenfalls sperren oder die Inhalte sogar vollständig löschen lassen. Für den Fall, dass Sie von letzterer Funktion Gebrauch machen müssen, sollten Sie aber vor der Reise ein Backup Ihrer Daten erstellen. Ebenfalls sinnvoll: Sichern Sie Ihr Gerät nicht nur mit einer vierstelligen PIN, sondern auch mit einem Passwort, das zum Entsperren des Bildschirmes eingegeben werden muss. Sollten Sie Ihr Smartphone verlieren, können Unbefugte so nicht ohne Weiteres auf Ihre Daten zugreifen.
Schritt 2: VPN-Tools für verschlüsselten Datenverkehr
Wenn Sie in einem öffentlichen Funknetz unterwegs sind, drohen so genannte „Man-in-the-middle“-Attacken. Vereinfacht ausgedrückt: Der Angreifer gibt sich gegenüber Ihrem Smartphone als Router und gegenüber dem echten Router als Ihr Smartphone aus, was zur Folge hat, dass Ihr kompletter Datenverkehr über den Rechner des Angreifers läuft. Passiert das unverschlüsselt, kann er sensible Daten wie Passwörter etc. abgreifen. Dagegen können Sie sich mit VPN-Tunneln wehren. VPN steht für „Virtual Private Network“ – mit entsprechenden Tools bzw. Apps lässt sich so ein verschlüsselter Tunnel für Ihren Internetdatenverkehr einfach und sicher aufbauen. Dieser Tunnel schützt Ihre Daten am Hotspot, und selbst wenn jemand den kompletten Traffic mitschneidet, erhält er am Ende nur unleserlichen Datensalat. Der Vorteil daran: Über VPN können Sie auch unsichere Apps und Programme (z.B. manche Messenger-Apps oder soziale Netzwerke) sicher nutzen.
Für Hotspots der Telekom gibt es den kostenlosen Telekom Hotspot VPN Client. Eine gute Alternative ist beispielsweise das beliebte Hotspot Shield – für Windows und Android kostenfrei, für iPhone und iPad wird monatlich eine kleine Gebühr fällig. Eine weitere Empfehlung für Android ist das kostenlose VPN One Click. Weitere Apps sind etwa ExpressVPN, CyberGhost oder HideMyAss. Der OpenVPN-Standard gilt zurzeit als sicher, gleichzeitig kann jedoch bei der Nutzung von VPN-Apps insbesondere in Ländern mit starker Internetzensur der Zugang zu bestimmten Webseiten eingeschränkt sein. Auch kann der VPN-Tunnel die Internetverbindung ausbremsen – bei langsamen Hotspots ist das Surfen so mitunter anstrengend oder gar nicht mehr möglich. Darüber hinaus kommt es vor, dass manche Hotspots die nötigen Ports für eine VPN-Verbindung sperren, so dass man zwar Internetzugang hat, aber ohne VPN-Schutz im Netz unterwegs ist.
Schritt 3: Unsichere Netzwerke aussortieren und HTTPS-Verbindungen nutzen
Ist es nicht möglich, einen VPN-Tunnel aufzubauen, sollten Sie sich nur äußerst vorsichtig im öffentlichen Netz bewegen. Achten Sie darauf, dass das WLAN im Gerät nicht permanent aktiviert ist, damit sich Ihr Gerät nicht automatisch in bekannte Netzwerke einwählt – denn bekannt ist nicht gleich vertrauenswürdig. Auch sollten Sie aus der Liste der bekannten WLAN-Netzwerke regelmäßig alles löschen bis auf das heimische Netzwerk oder das Funknetz Ihres Arbeitgebers. Vertrauen Sie bei der Übertragung persönlicher Daten – etwa wenn Sie sich auf einer Webseite einloggen müssen, um Zugang zu erhalten – nur verschlüsselten HTTPS-Verbindungen (mit https:// anstelle von http:// am Anfang einer URL). Das gilt übrigens ebenso für die Einwahlwebseite des Hotspot-Anbieters. HTTPS-Verbindungen lassen sich über „HTTPS Everywhere“ für die Internet-Browser Firefox, Firefox für Android, Opera und Chrome auch erzwingen. Das Add-on verschlüsselt Webseiten und sorgt dafür, dass Sie anonym im Internet surfen.
Generell gilt, wenn Sie geschäftlich unterwegs sind: Lassen Sie Ihre mobilen Geräte nie unbeaufsichtigt liegen und vermeiden Sie es, wann immer möglich, sensible Daten mit sich zu führen oder über E-Mails bzw. Messenger-Services zu versenden.